Anhand wissenschaftlicher Studien lassen sich klare Zusammenhänge von hohen Medienkonsum und gestörter geistiger und körperlicher Entwicklung bei Kindern und Jugendlichen feststellen. Das bedeutet, dass Kinder und Jugendlichen einen verantwortungsbewussten Umgang mit Medien lernen müssen. Das ist der Job der eigenen Eltern. Häufig scheitert dieses Unterfangen, weil Eltern die Fähigkeiten fehlen, gegen ein Suchtverhalten bzw. gegen ein Verhalten mit hohem Suchtpotential die richtigen Methoden anzuwenden. Zu testen, ob eine potentielle Suchterkrankung vorliegt, ist wichtiger Bestandteil der Vorgehensweise. Bei Verdacht einer Suchterkrankung müssen von den Erziehungsberechtigten Ärzte und Suchtspezialisten hinzugezogen werden. Nur sie können eine entsprechende Diagnostik umsetzen und therapeutische Interventionen einleiten.
Aktuelle Statistiken zeigen, dass im Bereich Medien die Suchterkrankungen bei Kindern und Jugendlichen zwischen 2-4% liegen. Das bedeutet, dass viele Heranwachsende im Bereich des riskanten Medienkonsums anzusiedeln sind.
Das Programm HALO setzt genau an diesem Punkt an und unterscheidet sich von vielen anderen Ratgebern. Eltern wird eine Vorgehensweise empfohlen, die dazu beitragen kann, dass sich das Kind dem Wunsch der Eltern nach einem angepassten Medienkonsum öffnet und sich auf gemeinsame Vereinbarungen einlässt. Der Begriff HALO wurde angelehnt an den HALO-Effekt. Dieser Effekt beschreibt in der Psychologie einen kognitiven Beurteilungsfehler. HALO steht für den Heiligenschein. Das bedeutet, dass man aufgrund einer verzerrten Wahrnehmung einem Menschen bzw. einer Sache (zum Beispiel Handynutzung oder Gaming) eine überdimensionale positive Bedeutung zumisst und potentielle negative Eigenschaften ausblendet. Um diese Wahrnehmungsverzerrung aufzulösen, braucht es Einblicke in die negativen Aspekte, die auch dem Menschen bzw. der Sache innewohnen.
HALO steht für
- Haltung einnehmen,
- Analyse der eigenen Mediennutzung und der des Kindes,
- Loslassen alter Gewohnheiten und
- Offline-Zeiten gewinnen und sinnvoll nutzen.
Für jeder dieser 4 Phasen der Veränderung hin zu einer gesunden Mediennutzung gibt es empfohlene Aufgaben und Handlungsschritte für Eltern und Kinder/Jugendliche. Diese werden unterstützt durch Arbeitsblätter und Video-Tutorials, so dass man immer eine gewissen „Spiel“anleitung hat. Die AHAB-Akademie bietet den Ratgeber für Eltern auf ihrer Internetseite an.
